Die Jugendlichen leben in vier Wohngruppen. Grundlage für die Arbeit mit den Jugendlichen ist die Schemapädagogik, die den Fokus auf die Ressourcen der Jugendlichen legt.
Das Jugendheim Lory verfügt über 28 Plätze, die sich auf folgende Wohngruppen aufteilen:
- 1 Geschlossene Wohngruppe (GWG) mit 7 Plätzen
- 2 Halbgeschlossene Wohngruppen (HGW) mit je 8 Plätzen
- 1 Offene Wohngruppe (OWG) mit 5 Plätzen
- Begleitetes Wohnen (nach Bedarf)
Alle Gruppen sind während 365 Tagen pro Jahr geöffnet.
Die GWG ist eine in sich geschlossene Einheit im Heim. Mit baulichen Sicherungen einerseits und intensiver Betreuung anderseits wird die Anwesenheit der eingewiesenen Jugendlichen sichergestellt. Die Gruppe verfügt über sieben einfach eingerichtete, abschliessbare Einzelzimmer, die alle über ein integriertes Waschbecken und WC verfügen. Verschiedene Gemeinschaftsräume, ein Essraum, eine Küche, Duschen und Wäscheturm ergänzen das räumliche Angebot. Den Sozialpädagogen stehen an zentraler Stelle ein Büro zur Verfügung sowie ausserhalb der Gruppe ein Pikettzimmer mit Dusche/WC.
Die Jugendlichen der GWG werden über Nacht im Zimmer eingeschlossen.
Die Jugendlichen können sich verteilt über den Tag während mindestens zwei Stunden an der frischen Luft aufhalten. Der gesicherte Aussenbereich hat einen Rasenplatz, Bänke, Tische und Spielgeräte. Im Sommer steht ein Pool zur Verfügung.
Der Aufenthalt auf der GWG beträgt in der Regel mindestens 10 Wochen. Sobald ein interner oder externer Wechsel geplant ist, erhält die Jugendliche externe Übungsfelder.
Der Gruppe angegliedert ist die Sicherheits-/Disziplinarabteilung mit zwei Einzelzimmern mit WC und eigener Dusche. Diese Zimmer sind vandalensicher gebaut. Sie ermöglichen, Jugendliche im Heim durchzutragen, die aufgrund ihres Kontrollverlustes in hohem Mass selbst- und/oder fremdgefährdet sind. Daneben werden die Zimmer auch benutzt, um leichten oder strengen Einschluss zu vollziehen.
In den halbegeschlossenen Wohngruppen 1 & 2 leben Jugendliche, die einen engen Rahmen im nicht ganz geschlossenen Setting benötigen, können direkt in eine der HGW‘s eintreten.
Die zwei HGW‘s befinden sich in einem Gebäude innerhalb des umzäunten Geländes des JHL. Die Umzäunung ist nicht fluchtverhindernd konzipiert. Fenster aus Sicherheitsglas und abschliessbare Fensterläden bilden die baulichen Sicherungen. Die Gruppen werden in der Regel gegen aussen geschlossen geführt.
Die Jugendlichen lernen auf den HGW’s sukzessive mit mehr Freiraum, Aussenaktiviäten und –kontakten umzugehen, sowie den Freiraum selbständig und angemessen zu gestalten. Sie sollen befähigt werden, sich den Herausforderungen des Alltags zu stellen und ein rechtsgetreues und selbständiges Leben zu führen. Auf der Wohngruppe können gleichzeitig Jugendliche zusammenleben, die je nach ihrem Entwicklungsstand über sehr unterschiedliche Freiheiten verfügen.
Die Wohngruppen verfügen über je acht Einzelzimmer und die dazu gehörenden sanitären Einrichtungen, eine Wohnküche, zwei Aufenthaltsräume sowie einen Waschturm. Den Mitarbeitenden stehen ein Büro sowie ein Pikettzimmer mit Dusche/WC zur Verfügung.
Die OWG ist eine offene sozialpädagogische Wohngruppe, die in einem eigenen Haus ausserhalb des umzäunten Areals untergebracht ist. Die OWG wird gegen innen und aussen offen geführt. Die Gruppe kann maximal fünf Jugendliche aufnehmen. Sie steht ausschliesslich für interne Übertritte zur Verfügung. Die Jugendlichen können von der GWG oder den HGW‘s auf die OWG übertreten. Bedingung ist, dass die Jugendlichen bereits über ein gewisses Mass an Selbständigkeit und Zuverlässigkeit verfügen und in der Lage sind, ihre Anwesenheit zu steuern. Die kleine Gruppe eignet sich gut für Jugendliche, die in einer grösseren Gruppe überfordert sind.
Das JHL bietet als letzte Progressionsstufe im Wohnbereich das Begleitete Wohnen an. Das Angebot setzt die vollständige Freiwilligkeit und Motivation der Jugendlichen voraus. Das Begleitete Wohnen schlägt eine Brücke zwischen Institutionsalltag und selbständigem Wohnen.